Sachbuch

Status
verfügbar
Autor:Igort
Titel:Berichte aus der Ukraine
Beteiligte:Alfano, Myriam [ÜbersetzerIn]
Beteiligte Urheber:Reprodukt
Titelzusatz:Tagebuch einer Invasion
Verfasserangabe:Igort ; ÜbersetzerIn: Myriam Alfano
Erschienen:1. Auflage - Berlin : Reprodukt, 2023. - 167 Seiten - 24 cm x 17 cm, 585 g
Fußnote:Aus dem Ital- übers.
ISBN13:978-3-95640-357-6
EAN:9783956403576
Einband:Broschiert
Preis:26,00 Euro
Standort:Biografien
Schlagwort(e):Comic
Annotation:Zwei Jahre hat der renommierte italienische Comiczeichner Igort in der Ukraine gelebt. Über das Leben von Freunden und Familie im Angesicht des russischen Angriffskriegs führt Igort seit Beginn der Invasion Tagebuch. Daraus ist der Comic „Berichte aus der Ukraine“ entstanden. Er zeigt die Menschen hinter der kalten, stählernen Kriegsmaschinerie. Kriegsalltag in Butscha 79. Tag der russischen Invasion in der Ukraine. Die 10 Jahre alte Darinka kehrt mit ihren Eltern nach Hause zurück. Sie leben in Butscha, einem Vorort von Kyiv, in dem die russischen Besatzer Häuser beschlagnahmt und Zivilisten ermordet haben. Jetzt sind die Russen weg und auch Darinkas Zuhause ist verwüstet. Nur ihr Klavier nicht. Es scheint, als hätten die Besatzer es nicht angerührt. „Als sie spielen wollte, merkte sie, dass einige der Tasten nicht richtig funktionierten, Die Eltern wurden misstrauisch. Das Haus wurde evakuiert und das Bombenentschärfungskommando geholt. Man fand eine Granate im Hammerwerk des Klaviers.“ aus: Berichte aus der Ukraine 2 – Tagebuch einer Invasion“ Keine Helden im Krieg „Ich wusste von Anfang an, ich muss Notizen machen und berichten“ sagt der italienische Comiczeichner Igort. Er selbst hat zwei Jahre in der Ukraine gelebt: „Darüber, wie der Alltag meiner Freunde im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft fliegt. Durch einen anachronistischen Krieg mit Panzern und Raketen, der Städte und das Leben normaler Menschen zerstört. Ich glaube nicht an Helden und an Propaganda. Ich glaube an echte Menschen.“ Seine Arbeit beginnt da, wo die des Journalisten aufhört, sagt Igort. Der Comiczeichner möchte den Menschen hinter den Nachrichten eine Stimme geben. Seit dem ersten Tag der russischen Invasion dokumentiert er deshalb auf Facebook das Leben seiner Freund*innen im Krieg. Die Menschen im Comic sind gezeichnet vom Krieg So berichtet er von der ukrainischen Krankenschwester, die am zweiten Tag der Invasion aus ihrem Dienst gerissen und in ein provisorisches Feldlazarett gebracht wurde. Von ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter konnte sie sich nur am Telefon verabschieden. Oder von Anton, einem Lokführer. Nachts lotst er den Zug mit ausgeschalteten Scheinwerfern durchs Land, die Stille durchbrochen von fernen Explosionen. Eines Tages steigen wortlos zwei ukrainische Soldaten ins Führerhaus: „Da wurde den beiden Fahrern klar, dass sie etwas anderes als das übliche Zeug geladen hatten. Keine Lebensmittel oder Medikamente. In dieser Nacht waren es Waffen. Sie brachten sie an die Front, in die Kampfzone.“ so Igort. Antons Gesicht erinnert an einen Totenkopf. Seine Augen liegen tief in ihren Höhlen. Voller Angst und Anspannung. Die Menschen in diesem Comic sind gezeichnet vom Krieg. Sie sind dick eingepackt in warme Kleidung, ihre Gesichter voller Furchen, dunkle Schatten unter den Augen. Erzählungen von der Dunkelheit Die Zeichnungen sind schlicht in Erdtönen gehalten. Es entsteht der Eindruck, Comiczeichner Igort wäre mit seinem Notizbuch mitten im düsteren Geschehen. Viele der Bilder sind dunkel, fast schwarz. „Die Dunkelheit war etwas, das ich aus den Geschichten herauslesen konnte. Nicht unbedingt aus den Bildern, sondern aus den Erzählungen meiner Freunde. Sie erzählten mir von dieser Dunkelheit und wie sie von der Dunkelheit terrorisiert werden. Es war also etwas, das von innen kam, von tief innen. Ich habe versucht, von innen heraus zu zeichnen und nicht nur eine äußerliche Realität abzubilden.“ sagt Zeichner Igort.

Exemplare

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